hessnatur Lieblingsstück

#PureLove

Die textile Kette unseres Polo-Shirts

Habt ihr schon die erste Folge unserer neuen Magazin-Reihe #PureLove gelesen? Wir stellen euch hier jeden Monat ein Kleidungsstück unter den verschiedensten Aspekten vor. Mit dem besonderen Material und der Qualität unseres Polo-Shirts aus Bio-Baumwolle haben wir angefangen und heute geht es weiter mit dem gleichen Stück Mode. Diesmal betrachten wir genauer die textile Kette und einzelne Bearbeitungsprozesse. Damit ihr noch besser versteht, wie wir denken, wie wir arbeiten und was ihr auf der Haut tragt. Denn als Unternehmen beginnt unser Respekt für Umwelt und Mensch beim Anbau und hört erst bei euch als unsere Kundinnen und Kunden auf – wenn überhaupt.

Unsere textile Kette am Beispiel unseres Polo-Shirts.

Die Entstehung unseres Polo-Shirts beginnt in der Türkei. Hier wird die Bio-Baumwolle nach den Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft angebaut. Also frei von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln sowie chemischen Entlaubungsmitteln und Gentechnik. Sie wird unter der Beachtung der Fruchtfolge dort angepflanzt, wo am wenigsten Wasser benötigt wird und schließlich von Hand geerntet. Selbstverständlich sind alle Anbauschritte streng unabhängig kontrolliert. Warum die Türkei? In Deutschland herrscht leider nicht das richtige Klima für die Lieblingsfaser, in der Türkei funktioniert das aber und der Transportweg ist trotzdem überschaubar.

Baumwollblüte hessnatur
Bio-Baumwolle hessnatur

Von hier geht die Rohware nach Griechenland zu unserem Partner, mit dem wir seit 13 Jahren zusammenarbeiten. Gemeinsam haben wir die Entwicklung und Umsetzung des Materials erarbeitet. Das Besondere ist dabei die Garnqualität, die gar nicht so leicht aus Bio-Baumwolle zu gewinnen ist – die Zug- und Reißfestigkeit wird normalerweise für Nähgarn verwendet, wir wollten daraus aber einen Single Jersey produzieren, ein wirklich starkes Material. Gemeinsam ist es uns gelungen.

Wir bleiben in Griechenland.

Alle Verarbeitungsschritte für unser Polo-Shirt (und nicht nur das) finden in Griechenland und natürlich von nur einer Hand statt – der unseres Partners:

  • Weiterverarbeitung in einer Spinnerei
  • Herstellung der sogenannten textilen Fläche
  • Bleiche/Wäscherei – natürlich unter unseren streng ökologischen Voraussetzungen
  • Färberei – auch hier haben wir hohe Anforderungen
  • Produktion

Von der Spinnerei bis zur Konfektion ist hier die komplette Kette geschlossen und alle Produktionsstätten ohne Unterbrechung GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert So erhält auch unser Polo-Shirt das GOTS-Zertifikat. Ist es fertig, geht’s von Griechenland per LKW zu uns nach Hessen.

hessnatur Produktionsorte

Vor der Produktion.

Wollt ihr wissen, wie so eine Produktion tatsächlich funktioniert und was wir alles beachten und an was wir alles denken müssen? Dann solltet ihr jetzt weiterlesen. Bevor das Teil in die Produktion geht, muss vorab die Freigabe erfolgen. Das funktioniert so: Zuerst gibt es die Idee aus der Designabteilung wie das Polo-Shirt auszusehen hat. Von unserem griechischen Partner wird nach diesen Vorgaben ein Muster hergestellt und an uns geschickt. Wir prüfen dann, ob die Verarbeitung in Ordnung ist, der Schnitt funktionell und vieles mehr. Fällt uns etwas auf, muss eventuell ein neues Musterteil mit entsprechenden Änderungen angefordert werden. Natürlich versuchen wir so wenige Muster zu produzieren und zu schicken wie möglich. Denn auch hier denken wir nachhaltig und wollen Transporte, Verschnitt von Material und so weiter vermeiden. Optimalerweise ist alles mit Muster 1 in Ordnung und wir erteilen den Auftrag zur Produktion unserer gewünschten Stückzahlen. In Griechenland geht es jetzt richtig los.

Nach der Produktion.

Ist unser Partner fertig, warten wir schon gespannt auf die Lieferung der Kartons, die nach ihrer Ankunft auf Vollständigkeit geprüft werden. Sofort werden Stichproben entnommen und an die Wareneingangskontrolle gegeben. Hier wird von jeder Farbe in jeder Größe ein Teil geprüft und die Ergebnisse per Bericht festgehalten.

hessnatur Polo-Shirt Kontrolle

Es gibt allgemeine Vorgaben aus unserem Bekleidungstechnik-Team für die Produktion, nach denen die Lieferanten arbeiten. Diese beziehen sich auf folgende Kriterien:

  • Verarbeitung
  • Pflege
  • Maße (die Größen werden detailliert nachgemessen bis z.B. zur Schulterweite)
  • Material
hessnatur Polo-Shirt Kontrolle

Von jedem Produkt wird immer ein Musterteil angefertigt. An diesem

  • wird die Farbe abgeglichen,
  • wird die Verarbeitung geprüft (Zum Beispiel: Sind die Nähte wie vorgegeben?),
  • werden die Zutaten geprüft (Zum Beispiel: Sind die Knöpfe wirklich aus Steinnuss?).

Anschließend werden Waschproben gemacht. Wir waschen nach Vorgabe, trocknen probeweise sowohl im Trockner als auch an der Luft und bügeln dann. Alles was in einem normalen Haushalt auch mit den Textilien gemacht wird.

Diese Art der Probe machen wir mit neuen Materialien (dazu gehören neuen Farben, neue Drucke, neue Strickarten), die Stoffe vor der Produktion und natürlich die angelieferten Produkte.

Von jeder Produktion machen wir Stichproben und schicken diese für Analysen in externe Labore. Es handelt sich dabei um akkreditierte, chemische Testlabore, die zum Beispiel auch von Öko-Test genutzt werden. Hier wird auf Formaldehyd, Schwermetalle, verbotene Farbstoffe und vieles mehr getestet. Anschließend werden die Analysen von uns bewertet und entsprechend reagiert.

Nach der Kontrolle ist manchmal vor der Kontrolle.

Jetzt haben wir eigentlich alles geprüft und kontrolliert, was man so kontrollieren kann und trotzdem ist noch nicht Schluss. Denn natürlich gibt es ab und an Abweichungen, die wir noch einmal ganz genau unter die Lupe nehmen. Das kommt zum Beispiel bei Größen vor. Hier ist dann die Frage wieviel Toleranz wir einem Teil geben. Ein Oversize-Shirt hat eine andere Toleranz als unser Polo-Shirt – ist ja klar. Hier gilt es pro Stück abzuwägen und vor allem anzuprobieren. Mitarbeiter und Models aus unserer Textiltechnik probieren bei Abweichungen von der Norm alle Größen durch und wir nehmen noch mehr Stichproben aus der Lieferung, um Ausnahmen zu vermeiden. Manchmal kennzeichnen wir die Größen neu, wenn wir merken, dass alles zum Beispiel etwas kleiner ausfällt. Sind Produkte zu groß, schicken wir sie an einen Textilnachbereiter, der sie passend näht. Kleinere Mängel können von einer Schneiderin in Butzbach ausgebessert werden. Sind die Mängel zu groß, ist die letzte Wahl, dass wir die Lieferung zurück schicken und unser Partner sie beseitigt – das kommt aber wirklich nicht oft vor, wir arbeiten schließlich mit ihnen meistens schon lang und intensiv zusammen. Wie gesagt, im Falle unseres Polo-Shirts seit 13 guten Jahren.

Und jetzt: seid ihr dran.

Die Wareneingangskontrolle hat bei uns die Macht der Freigabe. Erst wenn diese Kolleginnen und Kollegen nach all den Tests und Kontrollen grünes Licht geben, geht die Ware ins Lager und in den Verkauf. Und wir können euch guten Gewissens per Newsletter, über Facebook und Co. oder über unseren Online-Shop sagen, dass wir schöne neue Mode für euch haben. Mode, mit der ihr ebenfalls ein gutes Gewissen haben könnt. Natürlich nachhaltig von der ersten Idee bis zur letzten Naht.

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Kommentare
  • Angela Lang ,

    Prima, die Informationen, danke!
    Was mir nicht gefällt: Wie beim IKEA-Katalog wird der Kunde geduzt. Ich als Seniorin von 69 Jahren bin sicher nicht repräsentativ, aber auch meine Töchter von 40 Jahren haben es lieber mit etwas Abstand. Ihre Mitarbeiterinnen am Telefon sind alle höflich, freundlich, fast freundschaftlich – und siezen mich, natürlich!

    Antworten
    • hessnatur ,

      Liebe Frau Lang, im Blog und in den sozialen Medien (Twitter, Facebook u.s.w.) ist es üblich, Nutzerinnen/Nutzer mit dem vertrauten „Du“ anzusprechen. Bei allen anderen Servicewegen – am Telefon oder auch schriftlich, per Email oder Brief – bleiben wir weiterhin bei der förmlicheren Anrede, dem „Sie“.
      Viele Grüße, hessnatur

      Antworten

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