Bangladesch: Tod einer Näherin

Diese Meldung geht (hier, hier oder hier) durch die Medien: Eine 18jährige Näherin in Bangladesch bricht wegen verwehrter Krankschreibung und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen an der Nähmaschine tot zusammen. Die Fabrik fertigt zu einem großen Teil für einen deutschen Handelskonzern.

Es wurde  jenseits der Menschenrechte und der gesetzlichen Regelungen in Bangladesch gearbeitet: So wurde die gesetzliche Arbeitszeit um 425 %  (!) überschritten, der Stundenlohn lag bei 8 Cent.

Dennoch: Die Mehrheit greift hier in unseren so genannten zivilisierten Ländern zu diesen Artikeln und kauft. Die Masse bestätigt die brutalen Arbeits- und Vertragsbedingungen der „Global Player“.

Wir bei hessnatur versuchen, bei unseren Zulieferern diese Verhältnisse nicht Realität werden zu lassen. Die Kampagne für saubere Kleidung (ccc) gehört der niederländischen  Fair Wear Foundation an. Sie kämpfen mit großem Enthusiasmus gegen die Ungerechtigkeit in den Nähereien bei der Konfektion von Textilien. Was nützt der Einsatz bester Bio-Baumwolle, wenn die Verarbeitung hintendran nicht „sauber“ bleibt?

Dank vieler nachhaltig denkender Menschen und Unternehmen, die zeigen, dass Wirtschaften auch anders funktioniert, bleibt die Hoffung, dass diese Bedingungen irgendwann ein Ende haben. Dank der Fair Wear Foundation und dank anderer weltweit aktiver NGO´s kann gegen dieses Menschenunrecht vorgegangen werden. Wir versuchen soweit es geht mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Ich denke, wir müssen hier auf dieser Seite der Welt wieder lernen, zu unterscheiden, was wir wirklich brauchen. Vielleicht eine neue Bescheidenheit? Hiermit meine ich nicht den Verzicht auf Konsum, sondern eher ein neues Bewusst-sein.

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Kommentare
  • Eva ,

    Dass die Arbeitsbedingungen in vielen Staaten selten menschenwürdig sind, ist oft Leuten, die billige Kleidung beim Discounter kaufen, bekannt und durchaus bewusst. Leider verdienen immer mehr Leute immer weniger Geld. Wer ergänzend ALG II bekommt, um seine Familie zu ernähren, hat nicht mehr die Wahl, Kleidung aus fairem und ökologischem Handel zu kaufen. Das ist ein Privileg derer mit gutem Einkommen. Im reichen Deutschland, wo so viele vom „Jammern auf hohem Niveau“ und „grenzenlosem Anspruchsdenken“ schwafeln. Dass man nicht nackt rumlaufen kann (und besonders nicht die schnell wachsenden Kinder!), wenn auch die letzte vernünftige Hose kaputt gegangen ist, bleibt dann kaum etwas anderes, als die Kinderhose für 6,99 und die Erwachsenenhose für 9,99 zu kaufen. Egal, wo es herkommt und das Geld hinfließt bzw. unter welchen Bedingungen die Ware hergestellt wird. Ggf. sogar im Bewusstsein, auch der heimischen Wirtschaft zu schaden und an der Lohnschraube nach unten mit zu drehen,

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  • Dagmar(hessnatur) ,

    Der Druck kommt wohl nur durchs Konsumverhalten. Das ist,was die Lohas auszeichnet. Über den eigenen Geldbeutel die Richtung bestimmen und Zustimmung oder Ablehnung demonstrieren. Das ist die neue Art, Politik zu machen. Es reicht nicht mehr, alle paar Jahre, ein Kreuz auf einem langen Zettel zu machen.
    Und dank der Clean Clothes Campaign und den anderen NGO´s, die ständig Augen und Ohren offen halten, um solche Missstände aufzudecken. Anders hätten wir davon wohl alle nie etwas erfahren. So schlimm es ist, es sollte ein Mahnmal sein.

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  • bernd ,

    Danke für den Bericht. Das macht mich wütend. Solche Infos gehen viel zu schnell unter. Ihr geht mit gutem Beispiel voran, aber die Frage die sicvh stellt ist doch auch, wie kann man die wirklich großen wie Metro dazu bewegen, sich endlich mehr um Nachhaltigkeit zu kümmern??

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  • Helenea ,

    Hallo,
    das ist ja wohl unfassbar und beschämend für uns. Aber: KEiner weiß doch um diese schrecklichen Gegebenheiten in der TExtilbranche. Hier muss viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ansonsten wird sich das nie ändern. Wenn die Leute billige Kleidung kaufen wollen, dann wird es auch Firmen geben, die die herstellt. Dabei sind es ja nict nur die KIKs und Taccos sondern auch Puma und Boss, die die Arbeitsbedingungen für eine gute MArge akzeptieren.

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